Meine Slotracing Geschichte

 

Meine erste Autorennbahn besaß ich in den 60er Jahren, eine Faller AMS. Als Rennbahn kann man dieses System eigentlich gar nicht bezeichnen. Im ungefähren Maßstab 1/60 gehalten war diese Autobahn eher als Verkehrsspielzeug bzw. als Ergänzung zur H0-Modelleisenbahn konzipiert. Es gab zwar auch Steilkurven und Rennautos, aber auf Grund ihrer Kleinheit war "rennmäßiges" Fahren mit diesen Modellen unmöglich.

Auf die Dauer machte das "Straßenverkehr Spielen" keinen Spaß mehr. Außerdem war das Ganze wegen der schmalen Stromleiter und Schleifer dermaßen staubanfällig, dass vor dem Spiel immer eine Grundreinigung der Schienen anstand. Deshalb habe ich, als sich die Gelegenheit bot mein gesamtes Material (und das war nicht gerade wenig) bei einem Spielkameraden gegen eine Grundpackung Carrera Universal eingetauscht. Das war zwar ein Verlustgeschäft, aber mit den größeren Autos im Maßstab 1/32 kam wenigstens Rennatmosphäre auf. Mit der Zeit wuchs meine Strecke durch weitere Schienen und eine Steilkurve und auch der Fuhrpark wurde um einen Ford GT40 und einen Lola T70 erweitert. Schon damals träumte ich aber von einer Carrera 124, die das Nonplusultra des Slotracing darstellte. Mangels finanzieller Mittel - das Taschengeld war immer knapp – war dieser Traum aber unerreichbar. Irgendwann wurde die Bahn dann langweilig (es gab einfach keine Gegner mehr) und wurde verkauft.

In den folgenden Jahren blieb dann durch Berufsausbildung, Familiengründung und Hausbau keine Zeit mehr, an das Slothobby zu denken. Erst Ende 2001 ergab sich die Gelegenheit, einen leerstehenden Kellerraum als Hobbyraum zu nutzen. Da der zur Verfügung stehende Platz keine Strecke aus Carrera-Material zuließ - zumindest brachten mich umfangreiche Planungen mit Hilfe der Software "Slotcarmanager" zu dieser Erkenntis - entschied ich mich für Ninco-Schienen. Von den Abmessungen her (9 cm Slotabstand bei 18 cm Breite) entsprechen sie den alten Carrera Universal Schienen und sollten zumindest von der Papierform her den Einsatz von 1/24er Autos zulassen. In den folgenden Monaten entstand daher eine ca. 16 m lange Ninco-Strecke.

In Erinnerung an meine Jugendträume kaufte ich mir ein paar schöne alte Carrera 124 Autos. Beim Einsatz auf der Anlage stellte sich aber schnell heraus, dass die Kurvenradien für die großen Autos stellenweise zu eng waren. So wich ich notgedrungen auf 1/32er Autos aus. Vor alle der spanische Hersteller Fly bot zu dieser Zeit in seiner Classic-Serie einige sehr detaillierte Modelle in diesem Maßstab, die mir sehr gut gefielen. So kamen im Laufe der Zeit einige Porsche 917, ein Ferrari 512S und ein Lola T70 sowie ein Ford GT40 von Scalextric auf meiner Strecke zum Einsatz. Als "alter" Slotracer kam für mich das Fahren mit Magneten natürlich nicht in Frage, und so wurden aus allen Autos die Magnete ausgebaut und die Fahrwerksbalance mit Blei justiert.

Auf Dauer konnte mich das nervöse Fahrverhalten der 1/32er Autos aber nicht befriedigten. Anfang 2005 erfolgte deshalb ein Umbau der Strecke, um sie „1/24 tauglicher“ zu machen.

Die enge S-Kurve am linken Anlagenrand verschwand, eine Gerade von 2,70m Länge überspannte auf einer Brücke diagonal die gesamte Anlage um auch mal richtig Gas geben zu können. Außerdem wurde die Fahrtrichtung umgedreht, damit am Ende der Geraden nicht gleich wieder eine enge Kurve folgte. Auf dieser Strecke ließen sich die 1/24er Fahrzeuge schon besser fahren.

Weil das Fahrzeugangebot in 1/24 nicht gerade berauschend ist, begann ich mit dem Selbstbau von Autos und stieß dabei auf ein neues Problem: der Slot der Ninco-Schienen ist für die Leitkiele von Metallfahrwerken etwas eng und hat außerdem die Eigenart, sich an den Schienenstößen weiter zu verengen. Die rechte Freude an den selbstgebauten Autos wollte sich also nicht einstellen.

Deshalb entschloss ich mich im Frühjahr 2007 zu einer Radikalkur. Es sollten endlich Carrera Schienen her. Da der verfügbare Platz den Einsatz der Original Carrera Randstreifen nicht zuließ, entschied ich mich dafür, die Randstreifen selbst zu bauen. Eine lange Gerade zum Gasgeben ist aufgrund des Raumzuschnitts nicht zu realisieren, die lange Brücke der letzten Ninco Anlage konnte im Fahrbetrieb nicht so recht überzeugen. Darum plante ich den Einbau einer Steilkurve und kaufte mir außerdem bei Erwin Auernhammer eine Kurve 5 für das Carrera System. Damit ließ sich auf dem verfügbaren Platz eine ca. 17,50 m lange 2-spurige Strecke in 2 Ebenen realisieren, die einerseits genug Kurven zum Driften aufweist, andererseits durch die Verbindung von Parabolica und Steilkurve auch Vollgas zulässt. Die Strecke ist zeitmäßig im Übergang zwischen den 60er und 70er Jahren (der Zeit der großen Sportwagenrennen, die es mir ganz besonders angetan hat) angesiedelt und wurde auf den Namen „Dautona“ getauft (zusammengesetzt aus meinem Wohnort Daun und Daytona, wo damals ja eine Steilkurve befahren wurde).

Damit hat sich nach über 30 Jahren endlich mein Traum von der Carrera 124 erfüllt.

Im Frühjahr 2012 stand dann doch wieder eine Umbauaktion an. Unsere Heizung war nach 27 Jahren austauschbedürftig, und durch die Umstellung von Öl auf Gas ergab sich die Gelegenheit, den ehemaligen Tankraum zu meinem Hobbyraum dazu zu nehmen (eine Chance, die ich natürlich nur zu gern ergriffen habe). Allerdings musste dafür zuerst einmal fast die ganze Anlage abgebaut werden, damit die Wand zwischen den beiden Räumen eingerissen werden konnte. Das Einzige, was von der Bahn stehenbleiben konnte, war die Platte mit der Steilkurve.

Nach eingehender Planung habe ich es geschafft, auf der verfügbaren Fläche eine Strecke von ca. 26,50 Metern Länge unterzubringen.

Auch wenn es auf der Zeichnung nicht so aussieht, die Strecke hat keine Lücke. Das Ganze ist so flexibel, dass sich beim Zusammenstecken die Lücke schließen lässt. Das Kurvengeschlängel nach dem Start erfordert einen gefühlvollen Reglereinsatz und nach der letzten engen Rechtskurve kann man so richtig Gas geben. Die S-Kurve hat Radius 5 (die ehemalige Parabolica), dann kommt die Steilkurve und aus der langen Rechts (Radius 4) kann man voll auf die Zielgerade beschleunigen. Nach der Ziellinie ist dann wieder Bremsen angesagt, um nicht aus der engen Linkskurve zu fliegen. Ein zusätzlicher Reiz liegt darin, dass die Eingangskurve zur Gegengeraden und die Gegengerade selbst teilweise nicht einsehbar sind (durch die Überführung und die Boxengebäude entlang der Zielgeraden).

Weil die Zielgerade und die Gegengerade mit den Kurven dazwischen an den alten Nürburgring erinnern, wurde die Strecke in "Assebergring" (der Asseberg ist der "Hausberg" unseres Dorfs) umgetauft.

   

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